Gespielt - Aftermath

Gespielt - Aftermath

Aftermath, der Nachfolger von Maus und Mystik hat mich einfach gecatched. Ich habe lange überlegt, ob mir Maus und Mystik nicht doch zu einfach sein würde, da es eher ein gehobenes Familienspiel ist, deswegen habe ich mich für Aftermath entschieden, weil mir der Grad der Komplexität eher zusagt.

Ein kooperatives Spiel für 4 Spieler bei dem wir uns in einer postapokalyptischen Welt nach einer großen Katastophe befinden. Alle Menschen sind verschwunden, wir sind als Nager unterwegs und haben neben unserem Missionsziel und unserem persönlichen Ziel auch die Aufgabe, unsere Kolonie mit Nahrung zu versorgen, neue Mitglieder zu überzeugen unserer Kolonie beizutreten, wir können Gegestände finden, reparieren und unsere Fähigkeiten erweitern. Gespielt wird direkt auf dem Abenteuerbuch, welches super schön illustriert ist. Es gibt einiges zu lesen, sodass man sehr schnell in die Story rein kommt und sich mit den kleinen Nagetierchen anfreundet. Die Buchseiten auf denen gespielt wird, sind in Bereiche unterteilt auf denen man sich bewegt. Es warten auf uns Belohnungen, Flavour Texte und natürlich Gegener. Ja, so ganz alleine sind wir eben nicht unterwegs, viele andere Nagerviecher und Krabbeltiere stellen sich uns in den Weg. Ratten, Skorpione, Kakerlaken und einige Gegener mehr sind uns stets auf der Spur. Dummer Weise haben wir einst bei unserem Laborausbruch ein niedliches Kätzchen befreit, welches nun als ausgewachsener Kater unser größter Gegner ist, auch da haben wir ein Problem.

Die Spielregeln von Aftermath werfen für mich gefühlt mehr Fragen auf, als dass sie sie beantworten. Ich wage dennoch einen Versuch, diese zusammenzufassen. Neben dem Abenteuerbuch gibt es verschiedene Tafeln und ganz viel Kartenmaterial. Auf der Anzeigetafel wird einiges festgehalten wie Zeit, Größe der Population, Nahrung, Bauteile, etc. Einige Werte werden nach dem Spiel zurückgesetzt, andere gespeichert fürs nächste Spiel, also so gelassen wie sie nach dem Spiel sind. Am besten man macht sich ein Foto, falls die Zeiger doch verrutschen. Das Abenteuerbuch liegt aufgeschlagen mit dem entsprechenden Ort wo wir sind. Eine kleine Übersichtskarte zeigt uns an, zu welchen Orten im Abenteuerbuch wir reisen können. Je nach Mission wählen wir dann eins aus. Wir können uns zu Fuß bewegen, oder wenn unsere Mission dies erlaubt und wir die erforderlichen Gegenstände haben, beispielsweise Inline Skates oder ein Spielzeugauto, auch mit diesen. Wir bekommen Handkarten, die unterschiedlich farbige Symbole aufweisen. Diese Werte setzen wir für Bewegung, Proben und Kampf ein. Zusätzlich wird beim Kampf und bei Proben gewürfelt und die Werte mit denen der Karten verrechnet. Je nachdem ob die Situation sicher oder gefährlich ist, meistens ist sie gefährlich, ist auch der böse schwarze Würfel mit im Spiel. Die Gegener kommen auch über Karten ins Spiel rein, je nachdem welche Begegnung wir vorher gezogen haben. Die Kartendecks beinhalten die Missionen und Nebenmissionen, Begegnungskarten, Gegenstände, Zustände. Wir können im Kampf verletzt werden und auch giftige Wunden erleiden. Weniger gut für uns sind schwarze Karten, die wir auf die Hand ziehen. Nach einer bestimmten Anzahl werden nämlich die Gegener aktiviert und es wird gefightet was das Zeug hält. Auch eine Katastrophenkarte ist in diesem Handkartendeck mit im Spiel und bedeutet, wie der Name verrät, schon mal nichts Gutes. Nach der Mission kehren wir wieder zu unserer Kolonie zurück und werden auch dort mit Aufgaben konfrontiert. Natürlich ist einiges während unserer Abwesenheit auch dort passiert. Wir bringen Nahrung und Gegenstände mit, können evtl noch etwas bauen, was der Kolonie Vorteile bringt.

Ein wie ich finde echt cooles Spiel, bei dem sich die Story gut aufbaut und wir immer mehr über die vorangegangene Katastrophe erfahren und unsere Charaktere besser kennen lernen. Es ist einfach so witzig, die Perspektive der kleinen Nager einzunehmen und zu sehen, die kämpfen jetzt irgendwie mit nem Zahnstocher oder kämpfen in "Tempeln" wo man als Mensch einfach nur grinsen darf. Alles hübsch gemacht, alles chicko, Spielmaterial ist schön, allein die Anleitung hätte verstänlicher sein können. Mir gefällt das Spiel sehr, auch wenn es mal länger dauern kann die Mission zu schaffen. Was mich so n bisschen stört ist, dass man bei den Reisen zu anderen Orten auch die Orte, wo man schon bereits war durch eine andere Mission auch nochmal abhandeln muss, weil sie auf dem Weg liegen. Dadurch kennt man die Story natürlich und es gibt nicht so viel neues zu entdecken. Aber es wäre glaube ich auch zu einfach und zu schnell geschafft wenn man nur die Orte abhandeln würde, wo man noch gar nicht war. Aftermath lässt sich auch zu zwei gut spielen, wenn man jeweils zwei Charaktere übernimmt. Und, ja, insgesamt nicht zu einfach, nicht zu schwer und so, dass man es gerne spielen mag.